K r i t i k e n


ZU EINER GROßEN EINHEIT VERSCHMOLZEN

G1110A aus Rhein Main Presse Nr. 20 / Donnerstag, 24.Januar 2002

Das "Trio Devienne" in der Villa Sachsen
Die Natur als musikalischer roter Faden
(Werner Brandt)

Bingen - Der Bekanntheitsgrad des "Trio Devienne" zog in der Villa Sachsen viele Zuhörer an. Das Ensemble tritt in verschiedenen Besetzungen auf, diesmal musizierte es mit Elke Tamaru (Sopran), Robert Dohn(Querflöte) und Monica von Saalfeld (Piano).
Im Programm kamen, bis auf eine Ausnahme, französische Komponisten zu Gehör. Fast alle Musikstücke hatten , sei es durch das "Natur - Instrument" Flöte, sei es durch die Liedtexte, irgend etwas mit "Natur" zu tun, mit Tieren, Frühling, Liebe. Den Rahmen bildeten Kompositionen des "französischen Mozart" Francois Devienne, der mit seinen Melodien und nonchalanten Texten den drei Künstlern die beste Einstiegs - Gelegenheit bot. Elke Tamarus Sopran hat an großem Ton hinzugewonnen, ihre leichte Höhe hat sie sich erhalten und mit charmanter Mimik gerieten Deviennes Kompositionen zu einem musikalischen "Hors d'oeuvre".
Mit Gabriel Faurés "Fantaisie pour flùte et piano, op.79, spielte sich Robert Dohn in die Herzen des Publikums: mit makelloser Technik und differenzierter Artikulation musizierte er enorm virtuos und wurde dabei von Monica von Saalfeld in großer Einheitlichkeit begleitet. Sie ging besonders auf dynamische Feinheiten ein, und so behielt die Flöte auch in der Tiefe Klangfülle, die nie zugedeckt wurde. Den Stimmungen in Maurice Ravels "Cinq Mélodies populaires Grecques" wurde Elke Tamaru mehr als gerecht. Verschmitztheit gelang ihr ebenso gut wie fahle Stimmung, bei der sie ihr Vibrato fast ganz zurücknahm. Zur Rezitativ-ähnlichen "Quel Galant..." hätte eine Männerstimme besser gepasst, wo hingegen das Lied der Pistazienpflückerinnen und das folkloristische "Tout gai" in großen Bögen und sehr tänzerisch gestaltet wurden.
Auch Gustav Mahler bleibt mit seinen Liedern in der Natur-Stimmung: Im" Frühlingsmorgen" kann man leise Töne (der Lerche?) mit Echowirkung vernehmen, in "Hans und Grete" Forte - Signale und in "Wer hat dies Liedlein erdacht" sauber gesungene Koloraturen in federndem Staccato. Gut auch die sinnvollen Rubati! Hier hätte das Klavier etwas mehr Bedeutung vertragen und auch das Tempo ein wenig angezogen werden können.
In Jules Mouquets "La flúte de Pan" kam wieder die Flöte zur Geltung. Das neuromantische, dreisätzige Werk versetzte den Hörer in die Welt des Naturgottes Pan. Robert Dohn gestaltete präzise Läufe, demonstrierte für die Flöte kaum glaubliche dynamische Unterschiede, ahmte verblüffend Vogelgezwitscher nach,hervorragend imitiert vom weich artikulierenden Flügel, baute wehmütige Belcanto - Linien auf und ließ " Wasserbäche" kaskadenartig plätschern beziehungsweise weich wogen.
Meisterhaft das homogene Musizieren des Duos.
Mit Léo Delibes "Le Rossignol" wurde das Duo wieder zum Trio: Flöte ,Sopran und Klavier verschmolzen hier zu großer Einheit, oft frei im Metrum, mit mühelos schöner Höhe der Stimme, dazu liedhafter Walzer, geschmeidig von der Flöte umspielt, die in dreifachem Pianissimo verklang. Viel Applaus für die bestens aufeinander eingehenden Künstler, die mit zwei beschwingten Zugaben von Devienne den Rahmen des beeindruckenden Konzertes schlossen.

Trio Devienne


 

Zauber der Romantik

Konzert mit "Trio Devienne" in der Villa Sachsen

Binger Wochenblatt vom 17.01.02 

Bingen(hem) - verführt und verzaubert zugleich, haben die Interpreten ihre Zuhörerschaft im Rheinsaal der Villa Sachsen.
Mit ihren Deutsch - Französischen - Impressionen haben Elke Tamaru, Sopran; Robert Dohn, Flöte und Monica von Saalfeld, Klavier die Romantik in den Rheinsaal der Villa Sachsen getragen und somit ihr Publikum auf eine romantisch- musikalische Reise mitgenommen.
Getragen von der großartigen Akustik des Saales hallte dieses musikalische Ereignis nachhaltig.
"Als wolle es jetzt schon Frühling werden" äußerte sich eine begeisterte Konzertbesucherin zum Gehörten.
Eine schöne Idee außerdem, das Konzert in die frühen Abendstunden zu legen.
Nicht nur Bürgermeisterin Giesbert war von dieser Idee angetan, auch den zahlreichen Gästen schien die Uhrzeit sympatisch.

Foto:Heim

 

 

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