K r i t i k e n

Allgemeine Zeitung, Mainz - Bingen Rhein - Main - Presse Nr. 150,
Dienstag, 2.Juli 2002  G 1110 A, "Festliches Konzert"

Gekonnte Uraufführung

Der Komponist Klaus Lechtenfeld, Gründer der Musikschule Bingen, stellte sein neues Werk "Rondo für Klarinette und Klavier" vor,dessen Uraufführung höchst professionell Norman Weidmann und Monica von Saalfeld besorgten. Das wiederkehrende Rondothema, scherzoartig schnell, ist von treibender Motorik geprägt, wogegen die stets anderen Episoden besinnliche Ruhe vermitteln. Monica von Saalfeld und Norman Weidmann setzten auch den prächtigen Schlusspunkt mit Schumanns Fantasiestücken op.73.

von unserem Mitarbeiter Joachim Giesbert


Solinger Kultur Montag, 4.März 2002

Frühlingsklänge im Klingenmuseum

"Der Frühling ist kommen, der Frühling meine Freud!" - die Schneeglöckchen vor dem Klingenmuseum leuchteten im Sonnenschein. Es passte genau zu den jubelnden Tönen aus Schubert's "Der Hirt auf dem Felsen", dem abschließenden Höhepunkt der sonntäglichen Matinée im ehemaligen Kloster.
Zu Gast war das Trio Devienne, bestehend aus der Gründerin Monica von Saalfeld am Klavier, dem Klarinettisten Norman Weidmann und der Sopranistin Elke Tamaru. In den meisten Konzertführern wird man den Namen Devienne vergeblich suchen - zu Unrecht, denn Devienne (1759 - 1803) schrieb eine sehr gefällige Musik, in der noch die Grazie des Rokoko nachschwingt.
Das wurde gleich zu Beginn an dreien seiner Lieder deutlich. Elke Tamaru, die diese Lieder pointiert vortrug, besitzt einen herb timbrierten, im Forte aufblühenden Sopran, den sie mit sehr persönlichem Ausdruck zu führen weiß. Als Begleiter der Sängerin zeigte sich Norman Weidmann mit vollem, runden Klarinettenklang und schöner Geläufigkeit als Meister seines Instruments. Als Solist begeisterte er im Andantino von Devienne und besonders in den Fantasiestücken op.73 von Robert Schumann. Als mitgestaltende Partnerin am Flügel brachte Monica von Saalfeld ihre vollendete Musikalität und Erfahrung als Kammermusikerin ein.
Das Programm war abwechslungsreich; Elke Tamaru erfreute mit Liedern von Mozart, Spohr und Schumann, dessen "Schneeglöckchen" noch einmal das Frühlingsthema aufnahm. Der herzliche Beifall wurde mit dem reizenden "Je t'aime tant" von Devienne belohnt.

von Klaus Günther


Solinger Morgenpost Montag, 4.März 2002 - Nr.53

"Trio Devienne"
Genuss zur Mittagszeit

Francois Devienne ist heute kaum noch in Musiklexica zu finden. Dabei war der Zeitgenosse Mozart's ein berühmter Komponist und Flötenvirtuose. Die Pianistin Monica von Saalfeld gründete 1982 ihr Trio und nannte es nach dem französischen Musiker.
Außer ihr bilden der Klarinettist Norman Weidmann und die Sopranistin Elke Tamaru dieses Trio.
Verständlicherweise begannen die Musiker mit einer Komposition ihres Namansgebers. Elke Tamaru sang drei Lieder, die Begleitung von Klarinette und Piano war sehr reizvoll.Norman Weidmann spielte mit Klavierbegleitung ein Andantino von Devienne und dann stand der Gesang wieder im Vordergrund. Elke Tamaru sang mit ihrem hellen Sopran drei Lieder von Mozart, darunter das dramatische "Der Zauberer" und noch vor der Pause aus "Sechs deutsche Lieder" drei Titel von Louis Spohr.
Deutsche Romantik nach der Pause: Klavier und Klarinette spielten die Fantasiestücke von Robert Schumann, die Sopranistin sang fünf Lieder aus Schumann's op.79. An dieser Stelle muss das Lob der Pianistin gesungen werden. Ihre Begleitung war erstklassig, zurückhaltend, aber immer präsent.
Das Zusammenspiel zwischen Klavier, Klarinette und der menschlichen Stimme kam besonders schön zur Geltung bei der Schlussnummer: Franz Schubert's "Der Hirt auf dem Felsen" durfte nicht fehlen. Eine besondere Herausforderung für die Sopranistin.Schubert's jubelnde Erwartung "Frühling wird kommen" wurde beim Verlassen des Klingenmuseums aufs Schönste bestätigt, denn draußen waren die linden Lüfte erwacht.

von Wolfgang Günther

 

 

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